Kreisfeuerwehrverband Rottweil tagt in Titisee
Einen besonderen Ort hatte sich der Kreisfeuerwehrverband Rottweil, der Dachverband aller Feuerwehren im Landkreis Rottweil, für seine diesjährige Verbandsversammlung ausgesucht.
So trafen sich insgesamt 84 Feuerwehrangehörige und Vertreter aus Kommunen und Kreisverwaltung am 5. November 2022 für einen zweitägigen Aufenthalt im Feuerwehrhotel St. Florian in Hinterzarten am Titisee.
Nach der Begrüßung und der Feststellung der Beschlussfähigkeit durch den 1. Vorsitzenden Jürgen Eberhardt entbot auch Landrat Dr. Rüdiger Michel sein Grußwort, und dankte den Feuerwehren für Ihr ehrenamtliches Engagement.
Im Anschluss folgten die Berichte des 1. Vorsitzenden sowie der verschiedenen Funktionen, welche einen umfassenden Überblick über die Tätigkeiten des Verbands im zurückliegenden Jahr gaben. Dazwischen wurde der Verstorbenen im Jahr 2022 gedacht.
Durch die Entlastungen der Vorstandschaft führte Rainer Müller, welche auch auf Empfehlung der beiden Kassenprüfer einstimmig ausfiel.
Für die Austragung der Verbandsversammlung 2023 bewarb sich die Feuerwehr Vöhringen, dem die Delegierten einstimmig zustimmten. Ebenso eindeutig fiel das Votum für die Ausrichtung des Kreisfeuerwehrtages 2023 durch die Feuerwehr Deißlingen aus.
Feierlich wurde die Stimmung, als der 1. Vorsitzende die langjährigen Bürgermeister Norbert Swoboda, Gemeinde Lauterbach und Stefan Hammer, Gemeinde Vöhringen für Ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen im Landkreis Rottweil auszeichnete. Mit der Medaille „Dank und Anerkennung des Kreisfeuerwehrverbands Rottweil“ in Gold dankte Jürgen Eberhardt beiden Kommunalvertretern für die allseits gute Zusammenarbeit und die immer konstruktiven Diskussionen auf Augenhöhe. Norbert Swoboda, der sich Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet und in diesem Zuge auch die Vertretung der Kommunen im Kreisverband an seinen Nachfolger Peter Schuhmacher abgibt, ergriff darauf das Wort und verabschiedete sich mit teils sehr emotionalen Worten.
Nach der Beendigung der bewusst kurzgehaltenen Verbandsversammlung, bat Kreisbrandmeister Nicos Laetsch zu einer kurzen Kommandantenbesprechung, wo er aktuelle Themen ansprach und weitergehende Informationen an die Wehrführungen weitergab.
Im Anschluss an eine kurze Mittagspause, welche bereits zum allgemeinen Austausch genutzt wurde, begrüßte Jürgen Eberhardt die Vortragenden, welche den Nachmittag mit spannenden Beiträgen gestalteten.
Den Auftakt machte Marcus Bätge, Mitglied der Feuerwehr Hamburg und Begründer der Stiftung „FeuerKrebs“.
Er referierte zu den Themen Krebsrisiken im Feuerwehralltag, Einsatzhygiene sowie die Möglichkeiten, diese auch unter verschiedenen Bedingungen einzusetzen. Dabei suchte er aktiv den Dialog und schaffte es, mit seiner angenehmen und lockeren Art die Anwesenden für das ernste Thema zu sensibilisieren.
Entsprechend wurde sein Vortrag mit Applaus belohnt, bevor der zweite Vortrag des Nachmittags an den Start ging.
Pfarrer Edwin Müller, Landesseelsorger des Landesfeuerwehrverbands Baden-Württemberg, informierte das Publikum über die oft unterschätzen, Folgen für die psychische Gesundheit von Einsatzkräften, welche in und nach belastenden Einsätzen auftreten können. Mit vielen Beispielen aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz in der Feuerwehrseelsorge legte er u. a. die Wichtigkeit der Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, im Bedarfsfall Hilfe zu suchen und auch anzunehmen, anschaulich dar. Hier band er auch den einen oder anderen Versammlungsteilnehmer ein, um seine Thesen praktisch zu untermauern. Der Dank von Jürgen Eberhardt war begleitend vom Applaus der Anwesenden, welche, dass das Thema Feuerwehrseelsorge mit Sicherheit nun verstärkter in ihre Feuerwehren und Einsatzabteilungen „mitnehmen“
Den Abschluss der Vortragsreihe machte Stefan Bartel, seines Zeichens Experte für Führungskommunikation und Safety Culture Coach, mit dem Vortragsthema „Kulturwandel – Führen in Zeiten der Veränderung“.
Mit Begeisterung und viel Körpereinsatz brachte er verschiedene Aspekte des Führens von Unternehmen, Projekten und Menschen in den Fokus, und suchte im aktiven Gespräch mit den Teilnehmern den direkten Austausch. Anschaulich und mit vielen alltagstauglichen Merksprüchen schlug er den Bogen zur „Führungsarbeit“ in der Feuerwehr. Auch ihm war der Zuspruch des Publikums sicher, welches dies mit anhaltendem Applaus zum Ausdruck brachte.
Jedem der Vortragenden danke der 1. Vorsitzende Jürgen Eberhardt und überreichte Ihnen einen „geistig-flüssigen“ Gruß aus der Region Rottweil, bevor nach dem obligatorischen Gruppenfoto in der Hotellobby sich alle Teilnehmer zum Abendessen begaben.
Aus den dort aufkommenden Gesprächen bei hervorragenden Gerichten vom Buffet erfolgte der fließende Übergang in den geselligen Teil des Abends, der sich nach und nach in die großzügige Bar des Hotels verlagerte. Dort wurde in gemütlicher Runde gefeiert und sich dabei zu den vielen Themen ausgetauscht, wobei natürlich Feuerwehrthemen den übergroßen Anteil ausmachten. Sehr erfreulich war auch die Anwesenheit der beiden Vortragenden Edwin Müller und Marcus Bätge, welche den in den Vorträgen begonnen Dialog mit den Teilnehmern in informeller Runde weiter zuführten.
In zunehmend ausgelassener Stimmung kam bei allem „Networking“ aber auch die Kameradschaftspflege nicht zu kurz, welche sich dann auch bis in die frühen Morgenstunden hinzog.
Nach einer angenehmen Nacht in den schönen Gästezimmern des Hotels, die für den ein oder anderen jedoch sicherlich kürzer als geplant ausgefallen sein dürfte, traf man sich dann am nächsten Morgen beim reichhaltigen Frühstücksbuffet und ließ den vorangegangenen Abend Revue passieren.
Und spätestens beim Auschecken war man sich einig, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war und den guten Zusammenhalt innerhalb der Feuerwehr weiter gefestigt hat, sodass mit diesem positiven Eindruck die Teilnehmer nach und nach die Heimreise antreten konnten.
In diesem Sinne dankt der Kreisfeuerverband allen Delegierten und Gästen für Ihre Teilnahme sowie dem Personal des Feuerwehrhotels St. Florian für den schönen Aufenthalt und große Gastfreundlichkeit.